Kirchgemeinde St. Thomas Leipzig

Die Thomaskirche liegt im Zentrum Leipzigs.Die Thomaskirche hat Tradition: Das Gebäude an sich (1212), aber auch der Umstand, dass J. S. Bach hier wirkte und einen Großteil seine Werke komponierte. Die äußeren Umstände machten die Zusammenlegung der Leipziger Gemeinden notwendig. Schon 1948 wurde die Thomasgemeinde, nachdem die Matthäikirche (früher Neukirche) im 2. Weltkrieg zerstört wurde, mit deren Gemeinde zusammengelegt. 2002 vereinigte man sich mit der Luthergemeinde, die damals noch 500 Personen zählte und völlig überaltert war. In den letzten Jahren sind die Leipziger Innenstadt und die Vororte Zuzugsgebiete geworden. Die Gemeinde profitierte von dieser Entwicklung. Konnte sie doch in den letzten Jahren auch aus dem Zuzug Wachstum generieren bzw. Menschen aus dieser Gruppe für die Kirche gewinnen. So bietet die Gemeinde eine ausgewogene Mischung von Jung und Alt, von Zugezogenen und „Urgesteinen“ der Leipziger Altstadt, von unschiedlichen Berufen und sozialen Schichten. Trotz ihrer und gerade wegen ihrer Minderheitensituation sieht sich die Kirchgemeinde vor der großen Herausforderung, ihrem Verkündigungsauftrag, ihrer großen Tradition und ihrer gesellschaftspolitischen Verantwortung im Sinne des „prophetischen Wächteramtes“ gerecht zu werden. Sie sagt: Dabei ist gerade heute „die Konzentration auf das wichtig, was die Kirche in einer atheistischen Gesellschaft wie der DDR getragen hat und was ihr dadurch möglich wurde“: Nämlich u.a. eine besondere Sensibilität für andere Minderheiten. Sozial-diakonische Initiativen, die sich aus der Innenstadtlage ergeben. Der Suche vieler Gemeindeglieder nach Trost, nach glaubwürdigen, authentischen Angeboten, nach Sinn stiftenden Lebenszielen, nach verbindlich gelebtem Glauben und einer zeitgemäßen und bibelorientierten Verkündigung. Die Thomaskirche soll Stätte gelebten Glaubens bleiben und noch mehr „Gebrauchsraum“ werden für Menschen, die nach Trost und Wegweisung inmitten einer entkirchlichten Großstadt suchen. Die Gemeinde soll vor jeder „musealen Verkrustung“ bewahrt werden. Es gilt also den geistlichen Bezug bei der Pflege des Werkes von Bach im Kontext der Gemeinde vor Ort herauszustellen. Die stattliche Anzahl von 170 ehrenamtlichen Mitarbeitenden trägt durch ihre Dienste diese Profilierung. Allen Kreisen und Gruppen, wie auch den offenen Angeboten, ist das Interesse gemeinsam, die Spiritualität und die Gemeinschaft zu pflegen und so Gemeinde zu leben.