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Schutz, Erfassung und Beringung der bedrohten Rauchschwalbe im Kohrener Land

Die geschützte Rauchschwalbe, Glücksbringer im ländlichen Raum, ist vielerorts sehr selten geworden. Strukturelle Veränderungen in der Landwirtschaft, insbesondere in der Tierproduktion, Intensivierung und Pestizideinsatz haben ihre Brutbestände erheblich schrumpfen lassen. Die Rauchschwalbe hat im Mitteleuropa seit den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts durch Flächenintensivierungen und Nutzungsänderungen mindestens 30% ihres Brutbestandes verloren. Im Kohrener Land (Westsachsen) konnte sich durch eine Kleinteiligkeit der Flächennutzungsstrukturen, extensive Flächenbewirtschaftung sowie durch eine fortgesetzte und wieder aufgenommen Tierhaltung auf privaten Gehöften eine stabile Rauchschwalbenpopulation halten. An dieser Stelle setzt das Vorhaben an. Während der Brutzeit planen wir, ca. 30 Grundstücksbesitzer in direktem Kontakt und Vorortgesprächen zu beraten. Es ist vorgesehen, ihnen Hilfestellungen zu geben, dass sie "ihren" Brutplätze der Rauchschwalbe optimale Bedingungen anbieten. So ist es möglich, dass sie persönlich zum Schutz der Rauchschwalbe beitragen und über das Wissen verfügen, wie sie sich beim Auftreten von Feinden oder Parasiten der Rauchschwalbe intervenieren können. Eine besondere Beachtung soll Kolonien der Rauchschwalbe geschenkt werden. Sie existieren als optimale Brutplätze und es soll geprüft werden, sie zu stabilisieren und zu erweitern. Ziel des Vorhabens ist der Schutz vorhandener Brutplätze und die Erweiterung von Brutplätzen der Rauchschwalbe im Kohrener Land. Der Brutbestand der Rauchschwalbe soll auf den ausgewählten Gehöften (ca. 30) erfasst werden. Dazu werden abiotische und biotische Parameter erhoben. Zusätzlich werden die Jung- und Altvögel mit Fußringen der Beringungszentrale Hiddensee markiert. Ergänzend zu den Untersuchungen an den Brutplätzen finden Forschungen zum Vogelzug der Rauchschwalbe im Kohrener Land statt. Dazu werden von Mitte Juli bis September im Teichgebiet NSG Eschefelder Teiche bei Frohburg am Schlafplatz ziehende Rauchschwalben gefangen, morphologisch untersucht und ebenfalls mit Ringen der Beringungszentrale Hiddense markiert. Daraus sollen Rückschlüsse auf Herkunft der Schwalben gezogen werden. Eine aktive Öffentlichkeitsarbeit über lokale Medien, Faltblätter und das Internet sollen die praktischen Naturschutzaktivitäten zum Schutz der Rauchschwalbe begleiten. Die Homepage www.rauchschwalben.info dient der Wissensvermittlung nach außen und wird deshalb ständig aktualisiert. Damit werden die neu gewonnenen Erkenntnisse über Rauchschwalbe einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt, die weit über die ca. 30 Hofbesitzer und weit über das Kohrener Land hinausgeht..

Projektbeginn01.01.2019
Projektdauer1 Jahr
OrtRüdigsdorf
Wochenstunden4 bis 8
Anzahl der Freiwilligen5
EngagementbereichUmwelt, Natur, Denkmalpflege

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